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Y-428 308
Standort: Bundeswehr
Beschreibung: Hägglund BV 206 S Verwundetentransporter der Bundeswehr.
Motor: V 6 Dieselmotor mit 4 Kettenantrieb
Leistung: 177 PS
max Geschwindigkeit: 52 KM/h
Gewicht: 7,1 t

Dieses Fahrzeug ist die erste Wahl, wenn man Soldaten und ihre Ausrüstung geschützt in Gebirgen und arktischen Gefilden transportieren will. Wegen seiner Flexibilität und dem geringen Bodendruck eignet er sich aber auch hervorragend für den Einsatz in Wüsten und Sumpfgebieten. Nahezu 40 Armeen setzen den BV 206 deswegen in verschiedenen Versionen erfolgreich ein.

Entwickelt wurde der BV 206 seit 1974 von der schwedischen Firma ?Hägglunds Vehicle\" für den Einsatz in extremen Klimaregionen und schwerem Gelände. Und tatsächlich scheint es so, als ob es kein Wetter gibt, dass der Hägglund nicht überstehen kann und kein Gelände, dass ihn stoppen würde. Diese beeindruckenden und vielseitigen Fähigkeiten, die für global eingesetzte Armeen immer wichtiger werden, machten den BV 206 seit den frühen 80-iger Jahren zum Marktführer auf dem Gebiet der militärischen Geländetransportfahrzeuge. Aber auch Behörden und zivile Unternehmen setzen verstärkt auf den Hägglund. Inzwischen wurden weltweit über 11 000 Fahrzeuge verkauft. So hatte die Bundeswehr im letzten September zu den bereits bestellten 75 gepanzerten BV 206S der Sanitätsversion weitere 81 Fahrzeuge in der Transport- und Führungsversion für die Gebirgsjägertruppe bestellt. Aber auch damit ist ein Ende der Bestellungen noch nicht absehbar, denn die Beschaffung von weiteren 42 BV 206S wird angestrebt. Damit werden die Leistungen der knapp 170 BV 206D des Heeres honoriert, die seit 1984 an den Truppenteilen übergeben wurden.



Mobil in jedem Klima



Die militärische Forderung nach einem Fahrzeug, dass insbesondere in sehr kalten und schneereichen Regionen und schwierigen gebirgigem Gelände zuverlässig vielfältige Aufgaben wahrnehmen kann, bedarf einer ausgeklügelten und innovativen Konstruktion. Das Fahrzeug, oder vielmehr Gespann, setzt sich deshalb aus zwei etwa gleich langen und großen Wagen zusammen. Bei der ungepanzerten Version BV 206D besteht die Fahrzeughülle aus verstärktem Kunststoff. Im vorderen Antriebswagen wurde der Motor und Getriebe eingebaut. Der Dieselmotor von Daimler-Benz, mit einer Leistung von 100 kW, kann den Hägglund auf über 50 km/h beschleunigen und bietet genug Reserven für die Fahrt im Gebirge mit großen Steigwinkeln. Über die Verbindung zwischen beiden Wagen erfolgt die Kraftübertragung an das hintere Fahrzeugteil, denn es werden, wie bei einem Allradantrieb, alle Ketten angetrieben. Im Unterschied zu richtigen Kettenfahrzeugen bestehen die Laufbänder auf denen sich der BV 206 fortbewegt aber aus Gummi mit Stahlelementen. Der Grund dafür sind die extremen Witterungsbedingungen, bei denen sich spezieller Gummi als langlebiger erwiesen hat und auf rutschigen Oberflächen einen besseren Halt bietet. Die Laufbänder sind mit einer Auflagefläche von insgesamt 6 m² entsprechend groß ausgelegt, so dass die Gefahr des Wegsinkens im Tiefschnee stark vermindert wurde. Zusätzlich können an den Laufbändern, zur besseren Haftung auf glatten Flächen, auch Eisgreifern angesteckt werden.


Die Lenkung des Hägglund erfolgt nicht über das wahlweise Abbremsen des linken oder rechten Laufbandes, sondern durch das hydraulische Steuern der Wagenverbindung. Dadurch verändert sich die Zugleistung auch bei Kurvenfahrten nicht. Die Lenkung ist mit dieser Methode auch wesentlich sensibler und verleiht dem Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeiten eine gute Wendigkeit.



Zudem haben sich die relativ kleinen Dimensionen des Gespanns gerade im Gebirge und in dichten Wäldern als sehr vorteilhaft erwiesen. Ein weiterer Vorteil dieses ungewöhnlichen Fahrzeuges ist seine Schwimmfähigkeit. Dabei nutzt er ausschließlich seine Laufbänder, die den Hägglund auf maximal 4, 5 km/h beschleunigen.
Integrierte Lenzpumpen verhindern dabei das Volllaufen der Innenräume. Da nach den Einsatzgrundsätzen der Kampf nicht aufgesessen geführt werden soll, stehen den Soldaten zur Eigenverteidigung im Nahbereich nur eine Dachluke im vorderen Wagen zur Verfügung, woraus sie ihre persönlichen Waffen einsetzen können. Zum Schutz der Besatzung sind beide Wagen mit einer ABC Schutz- und Klimaanlage ausgestattet.

Wegen seiner geringen Eigenmasse von 4,4 t ist der BV 206 auch problemlos mit einer C-160 verlegbar, weshalb sich beim Heer zuerst die Fallschirmjäger für den Hägglund begeistern konnten. Die ersten paar Fahrzeuge der Bundeswehr wurden deshalb mit einem Rüstsatz zum Fernmeldefahrzeug für die Luftlandetruppen ausgerüstet. Weitere Aufträge für BV 206D in der Ausführung als Geländetransportfahrzeuge folgten daraufhin. In dieser Version kann der Hägglund entweder 17 voll ausgerüstete Soldaten oder 2,3 t Material und Ausrüstung transportieren.



Im vorderen Wagen finden neben dem Fahrer bis zu 6 weitere Soldaten oder eine Euro-Palette Platz. Im hinteren Wagen sitzen auf den Seitenbänken die restlichen 11 Soldaten, die über eine große Hecktür auf- und absitzen können. Über diese Hecktür können nach dem Ausbau der Bänke auch drei Europaletten zugeladen werden.


Des Weiteren gibt es auch die Möglichkeiten einen ebenfalls schwimmfähigen Anhänger, mit dem der Hägglund kaum an Geländegängigkeit einbüßt, anzuhängen. Wahlweise kann der BV 206 auch als Zugmittel für Artilleriegeschütze oder Feldküchen eingesetzt werden.


Ende der 80-iger Jahre entwickelte Hägglund Vehicle auf der Basis des BV 206D ein Minenwurfsystem für die deutschen Fallschirmjäger. Es wurden allerdings nur zwei Prototypen gebaut bevor die Entwicklung nach der Wiedervereinigung abgebrochen wurde.

quelle: www.danmil.de
Kennzeichen oder
Funkrufname:
unbekannt
Fahrzeugtyp: sonstiges RD-Fahrzeug
Fahrgestell: unbekannt/sonstige
Auf-/Ausbauhersteller: unbekannt/sonstige
Baujahr: unbekannt
Aufnahmedatum: Mai 2007
Hits: 3281
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Bewertung: 9.67(3 Stimme(n))
Dateigröße: 231.2 KB
Hinzugefügt von: Matze        am:  19.07.2007 08:43
Urheber: Matthias Wolf


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